Wasserstofftechnologie auf Schienen
Um dem Klimawandel zu begegnen, ist eine klimafreundliche Verkehrswende unerlässlich. In einem Gemeinschaftsprojekt entwickelten die Deutsche Bahn und Siemens Mobility ein völlig neues Gesamtsystem aus einem Wasserstoffzug und einer neu konzipierten Tankstelle. Erfahren Sie hier alles zum Projekt und entdecken Sie, wie wir gemeinsam mit der DB die Wasserstofftechnologie auf die Schienen gebracht haben.Wissenswertes rund um eine echte Erfolgsgeschichte
Hier haben wir für Sie eine ganze Reihe interessanter Informationen rund um unseren wegweisenden Wasserstoffzug Mireo Plus H zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und Hören!Alle News auf einen Blick
Alle Fakten im Überblick
Wie werden Wasserstoffzüge angetrieben? Wie wird der Mireo Plus H betankt? Wann startet der Probebetrieb? Wir haben alle Fakten zum Gemeinschaftsprojekt mit der Deutschen Bahn für Sie zusammengefasst.
Bei Wasserstoffantrieben entsteht aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie und als „Abfallprodukt“ Wasser. Der Einsatz solcher Züge ist für die DB eine Möglichkeit, klimaneutral zu werden und Dieselfahrzeuge durch alternative Antriebsarten zu ersetzen. Für die Erzeugung des umweltfreundlichen grünen Wasserstoffs wird Ökostrom genutzt. DB Energie stellt die Lieferung sicher.
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Für den einjährigen Probebetrieb entwickelt Siemens einen zweiteiligen Regionalzug mit einem Wasserstoffantriebssystem der neuesten Generation. Es besteht aus einer Brennstoffzelle und einer Lithium-Ionen-Batterie. Der Mireo Plus H wird so leistungsfähig sein wie elektrische Triebzüge und eine Reichweite von 600 Kilometern haben – abhängig von den betrieblichen Einsatzbedingungen wie der Jahreszeit oder der Strecke. Eine dreiteilige Variante hat eine Reichweite von 1000 Kilometern. Niedrige Lebenszykluskosten durch geringen Aufwand für Wartung und Instandhaltung und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern zeichnen das Fahrzeug aus.
Der Wasserstoff wird in einer mobilen Tankstelle von DB Energie im DB Regio-Werk Tübingen durch Elektrolyse erzeugt. Dabei wird im sogenannten Elektrolyseur Wasser mit Hilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. In einem Kompressor verdichtet, wird der Wasserstoff in einem mobilen Speicher gelagert. Vor dem Tankvorgang wird der grüne Treibstoff im danebenliegenden Tanktrailer aufbereitet und gekühlt. Der mobile Aufbau ermöglicht weitere Erprobungsprojekte. DB Energie entwickelt, erprobt und optimiert die nötige Wasserstoffinfrastruktur.
Der Zug wird in einem neuartigen Verfahren mit Wasserstoff betankt: Erstmals dauert dies mit 15 Minuten nicht länger als die Betankung eines Dieseltriebzuges. Das ist ein wichtiger Aspekt angesichts der eng getakteten Zugfolgen im Regionalverkehr der DB. Damit wird die Wasserstofftechnologie im Betriebsalltag konkurrenzfähig zum bisher verwendeten Dieselkraftstoff.
Der Zug wird 2024 ein Jahr lang zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim im Probebetrieb unterwegs sein. Geplant ist ein planmäßiger Bahnbetrieb von etwa 120.000 Kilometern. Die Strecke eignet sich besonders wegen der für den Regionalverkehr beispielhaften Taktung des Fahrplans und der abwechslungsreichen Topografie. Der Mireo Plus H von Siemens wird einen auf dieser Strecke üblicherweise genutzten Dieseltriebwagen ersetzen und etwa 330 Tonnen CO2 einsparen. Die Triebfahrzeugführer werden speziell für das Fahrzeug ausgebildet und fahren dieses dann im Probebetrieb.